Netzwerk "Zuhause sicher" gegründet

Das Netzwerk "Zuhause sicher" will Einbrechern einen Riegel vorschieben

Täterarbeitsweisen

Ein neues Netzwerk gibt Verbrauchern mehr Sicherheit

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Einbruchschutz in Deutschland tut Not. Etwa alle drei Minuten wird in private und gewerbliche Räume eingebrochen. Nach dem Einbruch leiden viele Menschen nicht nur unter dem materiellen Schaden, sondern insbesondere auch unter schwerer psychischer Belastung. In dem in Münster neu gegründeten Netzwerk "Zuhause sicher" kooperieren Stadt, Polizei, Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft und Fachhandwerksbetriebe mit Versicherungen, Industrie und Bausparkasse. Ziel ist, das Angebot einer für einzelnen Bürgerbedarfsgerechten firmen- und produktneutralen Beratung. Darüber hinaus bieten die besonders geschulten Handwerker ein kundenorientiertes Konzept und die fachgerechte Montage. Investieren Bürger nach den polizeilichen Vorgaben in die Sicherheitstechnik für Haus oder Wohnung, erhalten sie exklusiv von der Polizei eine Präventionsplakette, die auch dokumentiert, dass die Schwachstellen erkannt und beseitigt worden sind. Auch Rauchmelder, sichtbare Hausnummer und Telefon am Bett gehören dazu.

Ein besonderes Bonbon: Die Versicherer belohnen dann den Einbau der Einbruchdiebstahl- und Brandschutzvorrichtungen mit einem Prämiennachlass in der Hausratversicherung.


Gelegenheit macht Diebe

Einbruchopfer kann jeder werden. Denn fast alle Täter nutzen spontan Gelegenheiten, die einen Einbruch erleichtern. Dazu gehören unter anderem: Hinweise, dass niemand im Hause ist, auf Kipp stehende Fenster, unverschlossene Haustüren im Mietshaus sowie Terrassentüren mit Standardbeschlägen. Mit ein bisschen Werkzeug und ein paar Sekunden Zeit kann der Täter einbrechen. Bargeld und Hausrat könnrn schnell ersetzt sein; ideelle Werte nicht. Aber das Gefühl, dass ein Fremder im engsten Privatbereich gewesen ist und alles durchwühlt und angefasst hat, zerstört ein wichtiges Gut, dessen Bedeutung nun erst bewusst wird: Lebensqualität. Dieses Erlebnis kann schlaflose Nöte und verängstigte Kinder bedeuten. Die Opfer fühlen sich hilflos und traumatisiert. Dabei ist effektive Vorsorge so einfach.


Das Netzwerk "Zuhause sicher" zieht an einem Strang

Die Verbesserung des Einbruchschutzes ist das Ziel des Netzwerkes "Zuhause sicher". Neu ist, dass sich dazu ganz unterschiedliche Organisationen zusammen geschlossen haben: Das Kommissariat Vorbeugung der Polizei Münster berät Bürger vor Ort in allen Fragen des Einbruchschutzes; das Bildungszentrum der Handwerkskammer (HBZ) schult in enger Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft und der Polizei Fachhandwerksbetriebe, um einen Wissenstransfer zum Einbau geeigneter Schutzmaßnahmen sicher zu stellen. Die Stadt Münster unterstützt mit Fachleuten aus Bauamt und Feuerwehr. Die geschulten Handwerksbetriebe aus den Bereichen Holz, Kunststoff, Glas, Metall und Elektrotechnik werden in die Errichterliste der Polizei Münster aufgenommen und sind in der Lage, geprüfter Sicherheit nach dem neuesten Stand der Technik einzubauen. Voraussetzung für den Verbleib in der Errichterliste ist u. a. die regelmäßige Teilnahme an innungsübergreifenden Fachseminaren über Sicherungstechnik zur Vereinheitlichung des Wissenstands auf hohem Qualitätsniveau.


Schwachstellen aufdecken und qualifiziert beseitigen

Aber wo sind die Schwachstellen? Schützt der Einbau zusätzlicher Schlösser und Beschläge vor Einbruch? Die Bürger erhalten bei der kostenlosen Sicherheitsberatung durch die Polizei die Errichterliste mit den an das Netzwerk "Zuhause sicher" angeschlossenen Fachhandwerksbetrieben und eine Schwachstellenanalyse mit Empfehlungen für sinnvolle Absicherungsmaßnahmen, welche auch die umfangreichen Erfahrungen mit dem Täterverhalten berücksichtigt. Für den Kunden bedeutet dies eine nachvollziehbare Qualitätssicherung in Sachen Einbruchschutz. Handwerksbetriebe, die sich dem Netzwerk angeschlossen haben, müssen die hohen Anforderungen an die Qualitätssicherung stets erfüllen - andernfalls werden sie von der Errichterliste gestrichen.


Präventionsplakette als Anerkennung

Zu dem Konzept des Netzwerkes "Zuhause sicher" gehört die Vergabe einer "Präventionsplakette" durch die Polizei, die - von außen sichtbar angebracht - nicht nur den Einbau der Sicherungstechnik dokumentiert, sondern zudem signalisiert, dass ein Einbruchsversuch hier erfolglos sein wird. Diese Plakette wird nur vergeben, wenn die Absicherung von Haus oder Wohnung dem festgelegten Standard entspricht, der durch die Mitgliedsbetriebe des Netzwerkes "Zuhause sicher" gewährleistet wird. Die Vergabe der Plakette dokumentiert auch, dass die geprüften Häuser und Wohnungen über qualitativ gute Brandschutzvorrichtungen verfügen. Bei Brandunfällen sterben in Deutschland jährlich mehr als 600 Menschen, viele tausend erleiden zum Teil schwere Verbrennungen. Gerade nachts, wenn der Geruchssinn eingeschränkt ist, werden die bei einem Brand entstehenden Rauchgase zur tödlichen Falle. Mit dem fachgerechten Einbau von Rauchmeldern kann dieser Gefahr bereits für wenig Geld begegnet werden: Rechtzeitig kann der Ausbruch eines Brandes signalisiert und somit unter Umständen auch Leben gerettet werden.


Gebündelte Kompetenz für effektiven Beitrag zur Kriminalitätsbekämpfung

Folgende Einrichtungen und Unternehmen sind bereits beteiligt:

Handwerkskammer Münster
Polizei Münster
Polizei Gütersloh
Kreishandwerkerschaft Münster
Stadtverwaltung Münster
LVM Versicherungen Münster
SIEGENIA-AUBI KG Beschlagtechnik
SIGNAL IDUNA Gruppe
VEKA AG System für Fenster und Türen
Westdeutsche Landesbausparkasse (LBS)
Westfälische Provinzial Versicherung AG

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