Urlaubszeit ist Einbruchzeit – sicher in die Ferien

Die Vorfreude auf einen unbeschwerten Sommer ist nach den langen Corona-Monaten riesig – und die Reiselust ebenfalls. Das bedeutet auch: Viele Häuser und Wohnungen stehen in den kommenden Wochen über einen längeren Zeitraum leer.

Das könnte eine willkommene Gelegenheit für EinbrecherInnen sein. Doch wie noch auf die Schnelle das Eigenheim schützen? Kurzfristig helfen schon einmal richtiges Verhalten und Anwesenheitssimulation – hier fünf Beispiele:

  1. Eine vertrauenswürdige Person bitten, den Briefkasten zu leeren, Blumen zu gießen und ggf. Rasen zu mähen - dann wirkt das Haus bewohnt.
  2. Keine Informationen zum Urlaub auf dem Anrufbeantworter oder in sozialen Medien hinterlassen.
  3. Ohne großes Aufsehen in den Urlaub aufbrechen.
  4. SmartHome oder Zeitschaltuhren nutzen, um in Haus oder Wohnung zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Räumen Licht an- und ausgehen zu lassen. So lässt sich Anwesenheit simulieren.
  5. Alle Fenster (soweit möglich) und Türen mit dem Schlüssel abschließen. 

Weitere polizeiliche Empfehlungen für richtiges Verhalten und Anwesenheitssimulation, stellt das Netzwerk „Zuhause sicher“ bereit unter: www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/richtiges-verhalten

Wer mehr Zeit hat – also spätestens nach dem gerade anstehenden Urlaub – kann sich über technische Sicherungen am Gebäude Gedanken machen. Kostenlosen und fachkundigen Rat bieten die polizeilichen Beratungsstellen. Polizeiliche FachberaterInnen informieren über die Vorgehensweisen von EinbrecherInnen, zeigen die Schwachstellen an Wohnung oder Haus auf und geben Ratschläge zu sinnvoller Sicherheitstechnik.

Mechanik vor Elektronik

Für Einbruchsopfer ist es oft ein Alptraum, dass die TäterInnen den persönlichen Raum betreten und intime Einblicke erhalten haben. Damit genau das nicht geschieht, zielen die polizeilichen Sicherungsempfehlungen darauf ab, dass EinbrecherInnen bereits vor der Wohnung aufgehalten werden. Daher gilt der Grundsatz „Mechanik vor Elektronik“ – denn während die Elektronik einen ausgeführten Einbruch melden kann, kann die Mechanik dafür sorgen, dass die TäterInnen bereits an der Gebäudehülle scheitern. Denn mechanische Sicherheitstechnik stiehlt EinbrecherInnen etwas, wovon sie ganz besonders wenig haben – Zeit. Und so bleibt der Einbruch im Versuch stecken und die TäterInnen brechen ihre Tat ab.

Bei der Auswahl der Sicherheitstechnik und des Montagebetriebs rät die Polizei auf Qualität zu achten. Qualität können Sicherheitsprodukte durch eine entsprechende DIN-Prüfung nachweisen – und Fachbetriebe z. B. durch die Aufnahme auf den polizeilichen Adressennachweis.

Technik – geprüft und zertifiziert

Neue Fenster und Türen sollten nach DIN EN 1627 geprüft/zertifiziert sein und mindestens die Widerstandsklasse RC 2 besitzen. Rüstet man vorhandene Fenster und Türen mit Sicherheitstechnik nach, kann man z. B. Beschläge verwenden, die nach DIN 18104 Teil 2 geprüft sind, oder Aufschraubsicherungen montieren lassen, die die Prüfung nach DIN 18104 Teil 1 absolviert haben.

Je nach Einschätzung der persönlichen Gefährdung können zur mechanischen Sicherheitstechnik zusätzlich elektronische Sicherungen sinnvoll sein. Hier rät die Polizei grundsätzlich zu geprüften und zertifizierten Einbruchmeldeanlagen ab DIN Grad 2 bzw. VdS-Klasse A, die von einem Fachbetrieb individuell projektiert und u. a. nach DIN EN 50130 - 50136 errichtet und gewartet werden.

Die grundsätzlichen Empfehlungen und Prüfnomen zu mechanischen und elektronischen Sicherungen hat das Netzwerk „Zuhause sicher“ in seinen Einbruchschutz-Leitfäden zusammengestellt:
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/minibuch-leitfaeden

Ein sichtbares Zeichen setzen

Sind die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt, können BewohnerInnen als sichtbares Zeichen ihres Engagements um die Sicherheit zuhause die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Der gemeinnützige Verein, der auf Initiative von Polizeibehörden ins Leben gerufen wurde, hat gemeinsam mit den polizeilichen Partnern bereits über 11.000 Präventionsplaketten vergeben.

Vollständig wirksam wird die Sicherheitstechnik schließlich, wenn sie benutzt wird. Egal, ob die BewohnerInnen Haus oder Wohnung nur kurz verlassen oder länger abwesend sein werden – die vorhandene Sicherheitstechnik sollte immer aktiviert werden.

Damit steht am Ende des Weges zum sicheren Zuhause das gute Gefühl, sich sowohl daheim rundum wohl und geborgen fühlen zu können als auch unterwegs unbeschwert zum Beispiel den lang ersehnten Urlaub zu genießen.

Weiterführende Links:

Netzwerk „Zuhause sicher“

Polizeiliche Beratungsstellen

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Das Netzwerk „Zuhause sicher“

„Zuhause sicher“ möchte für Einbruchschutz und Brandschutz sensibilisieren. Ein Einbruch kann traumatisieren, ein Wohnungsbrand tödlich sein. 
Dabei lässt sich beidem einfach vorbeugen. Und jeder kann selbst aktiv werden. Mit richtigem Verhalten und wirksamer Sicherheitstechnik schützt man sich und was einem lieb und teuer ist.
Seit 2005 arbeiten im gemeinnützigen Netzwerk Zuhause sicher e. V. Polizei und Kommunen, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen, Industrieunternehmen und Versicherer zusammen, damit Ratsuchende zuverlässige Informationen und eine kompetente Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause erhalten - von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Montage bis zur Präventionsplakette.
Mehr über „Zuhause sicher”, Tipps zum Einbruchschutz und zum Brandschutz, Infos zur Präventionsplakette und vieles mehr: www.zuhause-sicher.de

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