Urlaubszeit ist Einbruchzeit – Sicherheitstechnik schützt

Auch wenn uns das Thema "Corona" noch immer nicht loslässt - die Reiselust der Deutschen ist auch im Sommer 2021 da. Vielleicht wird es eher Nordsee statt New York, eher die Berge in Bayern statt Barbados, aber der Effekt bleibt derselbe: Das Haus oder die Wohnung stehen über einen gewissen Zeitraum leer.

Dessen sind sich viele durchaus bewusst: Vor der Abreise wird noch schnell überprüft, ob das Licht überall aus ist und die Fenster geschlossen sind, dann die Tür ins Schloss gezogen und ab geht’s in den Sommerurlaub. Unterwegs geht man alles noch einmal durch – „Ja, abgeschlossen war alles“, und entspannt sich in dem beruhigenden Gefühl, dass zu Hause alles sicher ist. Doch das ist oftmals ein großer Irrtum. Auch, wenn die Standardtür zugezogen und das Standardfenster geschlossen ist, stellt dies für Einbrecher kein wirkliches Hindernis dar. Ausgerüstet mit einem Schraubendreher gelingt es ihnen oftmals in weniger als 30 Sekunden Tür oder Fenster aufzuhebeln. 

Schnell rein und schnell wieder raus

Nach dem Motto „Schnell rein und schnell wieder raus“ durchwühlt der Einbrecher Schränke und Schubladen und nimmt mit, was er an wertvollen Gegenständen finden kann. Er kennt jedes Versteck, da bleibt kaum etwas unentdeckt. Nach wenigen Minuten verlässt er das Haus so unauffällig wie er gekommen ist und zurück bleibt eine verwüstete Wohnung. Ein wundervoller Urlaub endet so mit einer schrecklichen Überraschung bei der Heimkehr.

Nicht nur, dass der Einbrecher großen materiellen Schaden angerichtet hat. Denn auch, wenn sich Täter und Opfer nie begegnet sind, hat der Einbrecher die Bewohner verletzt – psychologisch in ihrem Sicherheitsgefühl. Nicht umsonst spricht man vom „Einbruchsopfer“. Betroffene fühlen sich traumatisiert, viele klagen über Geräuschempfindlichkeit, werden von einem ständigen Angstgefühl im eigenen Zuhause begleitet. Der polizeiliche Opferschutz unterstützt Einbruchsopfer mit verschiedenen Hilfsangeboten, um wieder zurück in ein normales Leben zu finden.

Jeder Einbruch ist deshalb einer zu viel. Und es schieht in Deutschland immer noch alle sieben Minuten ein Einbruch. Umso bedeutender ist es, auf die Wichtigkeit und Wirksamkeit von Einbruchschutz aufmerksam zu machen und Ratsuchende auf dem Weg zum sicheren Zuhause zu begleiten.

Mechanik vor Elektronik

Dieser Weg beinhaltet zum einen, das Eigenheim gemäß der polizeilichen Empfehlungspraxis abzusichern. Hier gilt „Mechanik vor Elektronik“. Denn mechanische Sicherheitstechnik stiehlt Einbrechern etwas, wovon sie ganz besonders wenig haben – Zeit. Und so bleibt der Einbruch im Versuch stecken und der Täter bricht seine Tat ab.

Bei der Auswahl der Sicherheitstechnik und des Montagebetriebs rät die Polizei auf Qualität zu achten. „Qualität können Sicherheitsprodukte durch eine entsprechende DIN-Prüfung nachweisen – und Fachbetriebe z. B. durch die Aufnahme auf den polizeilichen Adressennachweis“, erläutert Carolin Hackemack, Geschäftsführerin des Netzwerkes „Zuhause sicher“.

Neue Fenster und Türen sollten nach DIN EN 1627 geprüft/zertifiziert sein und mindestens die Widerstandsklasse RC-2 besitzen. Rüstet man vorhandene Fenster und Türen mit Sicherheitstechnik nach, kann man z. B. Beschläge verwenden, die nach DIN 18104 Teil 2 geprüft sind, oder Aufschraubsicherungen montieren lassen, die die Prüfung nach DIN 18104 Teil 1 absolviert haben.

Die grundsätzlichen Empfehlungen und Prüfnomen hat das Netzwerk „Zuhause sicher“ in seinen Einbruchschutz-Leitfäden zusammengestellt:
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/minibuch-leitfaeden

„Deutschlandweit bieten die Polizeibehörden Sicherheitsberatungen für Eigentümer und Mieter an“, legt Hackemack dar. „Die Polizeilichen Fachberater informieren kompetent und kostenlos zu Schwachstellen am Gebäude, Täterarbeitsweisen und wirksamen Möglichkeiten, sich und sein Zuhause zu schützen“.

Ein sichtbares Zeichen setzen

Sind die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt, können Bewohner als sichtbares Zeichen ihres Engagements um die Sicherheit zuhause die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Der gemeinnützige Verein, der auf Initiative von Polizeibehörden ins Leben gerufen wurde, hat gemeinsam mit den polizeilichen Partnern bereits über 10.000 Präventionsplaketten vergeben.

Vollständig wirksam wird die Sicherheitstechnik schließlich, wenn sie dann benutzt wird. Die Erfahrung im Netzwerk „Zuhause sicher“ zeigt, dass Tätern Einbrüche in gesicherte Häuser gelingen, weil die Sicherheitstechnik nicht aktiviert wurde. Egal, ob die Bewohner Haus oder Wohnung nur kurz verlassen oder länger abwesend sein werden – die vorhandene Sicherheitstechnik sollte immer aktiviert werden.

Damit steht am Ende des Weges zum sicheren Zuhause das gute Gefühl, sich daheim rundum wohl und geborgen fühlen zu können.

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Weiterführende Links:
Netzwerk „Zuhause sicher“
•    Homepage: www.zuhause-sicher.de
•    Einbruchschutz-Kompass: www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz-kompass
Polizeiliche Beratungsstellen
•    www.zuhause-sicher.de/beratungsstellensuche

Das Netzwerk „Zuhause sicher“
„Zuhause sicher“ möchte für Einbruchschutz und Brandschutz sensibilisieren. Ein Einbruch kann traumatisieren, ein Wohnungsbrand tödlich sein.

Dabei lässt sich beidem einfach vorbeugen. Und jeder kann selbst aktiv werden. Mit richtigem Verhalten und wirksamer Sicherheitstechnik schützt man sich und was einem lieb und teuer ist.

Seit 2005 arbeiten im gemeinnützigen Netzwerk Zuhause sicher e. V. Polizei und Kommunen, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen, Industrieunternehmen und Versicherer zusammen, damit Ratsuchende zuverlässige Informationen und eine kompetente Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause erhalten - von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Montage bis zur Präventionsplakette.

Mehr über „Zuhause sicher”, Tipps zum Einbruchschutz und zum Brandschutz, Infos zur Präventionsplakette und vieles mehr: www.zuhause-sicher.de

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