Zahl der Wohnungseinbrüche steigt weiter an – Sicherheitstechnik schützt

In den ersten zehn Monaten 2023 registrierte die Polizei in Nordrhein-Westfalen 23.080 Einbrüche und Einbruchversuche. Das geht aus Zahlen des Landeskriminalamts (LKA) hervor. Dies waren knapp 23 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und bereits fast genauso viele Fälle wie im gesamten Vorjahr (23.500) – und das bereits vor Beginn der dunklen Jahreszeit, die erfahrungsgemäß noch einmal die Zahl der Einbrüche und Einbruchversuche in die Höhe klettern lässt.

Doch auch bei steigenden Fallzahlen - einem möglichen Einbruch ist man nicht schutzlos ausgeliefert. Jeder kann etwas tun und sich und sein Hab und Gut mit geprüfter Sicherheitstechnik schützen.

Polizeiliche Empfehlungspraxis als Grundlage

Auf der Basis von Täterarbeitsweisen kann die Polizei wirksame Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche ableiten. Ihre Empfehlungen stehen allen BürgerInnen kostenlos im Rahmen der polizeilichen Einbruchschutzberatungen zur Verfügung. 
Der polizeiliche Grundsatz lautet: „Mechanik vor Elektronik“. Denn mechanische Sicherheitstechnik stiehlt EinbrecherInnen etwas, wovon sie ganz besonders wenig haben – Zeit. Und so bleibt der Einbruch im Versuch stecken und die TäterInnen brechen ihre Tat ab.

Bei der Auswahl der Sicherheitstechnik und des Montagebetriebs rät die Polizei auf Qualität zu achten. „Qualität können Sicherheitsprodukte durch eine entsprechende DIN-Prüfung nachweisen – und Fachbetriebe z. B. durch die Aufnahme auf den polizeilichen Adressennachweis“, erläutert Carolin Hackemack, Geschäftsführerin des Netzwerkes „Zuhause sicher“.

Neue Fenster und Türen sollten nach DIN EN 1627 geprüft/zertifiziert sein und mindestens die Widerstandsklasse RC-2 besitzen. Rüstet man vorhandene Fenster und Türen mit Sicherheitstechnik nach, kann man z. B. Beschläge verwenden, die nach DIN 18104 Teil 2 geprüft sind, oder Aufschraubsicherungen montieren lassen, die die Prüfung nach DIN 18104 Teil 1 absolviert haben.

Die grundsätzlichen Empfehlungen und Prüfnomen hat das Netzwerk „Zuhause sicher“ in seinen Einbruchschutz-Leitfäden zusammengestellt:
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/minibuch-leitfaeden

Sicherheitsberatungen für EigentümerInnen und MieterInnen bieten die Polizeibehörden deutschlandweit an. Die Polizeilichen FachberaterInnen informieren kompetent und neutral zu Schwachstellen am Gebäude, Täterarbeitsweisen und wirksamen Möglichkeiten, sich und sein Zuhause zu schützen.

„Zuhause sicher“-Plakette als sichtbares Zeichen

Sind die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt, können BewohnerInnen als sichtbares Zeichen ihres Engagements um die Sicherheit zuhause die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Der gemeinnützige Verein, der auf Initiative von Polizeibehörden ins Leben gerufen wurde, hat gemeinsam mit den Polizeibehörden, die das „Zuhause sicher“-Konzept nutzen, bereits über 11.000 Präventionsplaketten vergeben.

Vollständig wirksam wird die Sicherheitstechnik schließlich, wenn sie auch benutzt wird. Immer wieder gelingen TäterInnen Einbrüche in gesicherte Häuser, weil die Sicherheitstechnik nicht aktiviert wurde. Egal, ob die BewohnerInnen Haus oder Wohnung nur kurz verlassen oder länger abwesend sein werden – ratsam ist es, die vorhandene Sicherheitstechnik ab der ersten Minute der Abwesenheit zu nutzen.

Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause

Ein Einbruch führt nicht selten zu gleich mehreren Opfern, die unter dem Diebstahl liebgewonnener Gegenstände und dem Verlust ihres Sicherheitsgefühls langanhaltend leiden. So weit muss es nicht kommen, den Einbrüche kann man gut verhindern und jeder kann hier selbst aktiv werden. Ob Anwesenheit zu simulieren – z. B. durch wechselnde Beleuchtung im Haus – richtiges Verhalten – wie bei jedem Verlassen der Wohnung die Tür abzuschließen – oder die Montage zuverlässiger Sicherheitstechnik – u. a. abschließbare 100Nm-Fenstergriffe – es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich abzusichern. Um die ersten Schritte in Richtung sicheres Zuhause zu erleichtern, gibt es das Netzwerk „Zuhause sicher“, das Ratsuchende von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Umsetzung bis zur Präventionsplakette begleitet.
Ein Einbruch kann traumatisieren. Jeder einzelne Einbruch ist einer zu viel. Umso bedeutender ist es, auf sich der Wichtigkeit und Wirksamkeit von Einbruchschutz bewusst zu werden und sich  unterstützt von polizeilicher Sicherheitsberatung auf den Weg zum sicheren Zuhause zu machen.

Weiterführende Links:

Netzwerk „Zuhause sicher“
 

Polizeiliche Beratungsstellen

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Das Netzwerk „Zuhause sicher“
„Zuhause sicher“ möchte für Einbruchschutz und Brandschutz sensibilisieren. Ein Einbruch kann traumatisieren, ein Wohnungsbrand tödlich sein. 
Dabei lässt sich beidem einfach vorbeugen. Und jeder kann selbst aktiv werden. Mit richtigem Verhalten und wirksamer Sicherheitstechnik schützt man sich und was einem lieb und teuer ist.
Seit 2005 arbeiten im gemeinnützigen Netzwerk Zuhause sicher e. V. Polizei und Kommunen, Handwerksbetriebe und Handwerksorganisationen, Industrieunternehmen und Versicherer zusammen, damit Ratsuchende zuverlässige Informationen und eine kompetente Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause erhalten - von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Montage bis zur Präventionsplakette.
Mehr über „Zuhause sicher”, Tipps zum Einbruchschutz und zum Brandschutz, Infos zur Präventionsplakette und vieles mehr: www.zuhause-sicher.de
 

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