Historie

„Zuhause sicher“ folgt in seinem Konzept internationalen Vorbildern. Das britische Modell „Secured by Design“ und das niederländische Projekt „Veilig Wonen“ waren bereits lange vor „Zuhause sicher“ in ihren Ländern etabliert.

Beide Präventionsmodelle verbinden die Präventionsarbeit der Polizei mit den Tätigkeiten weiterer gesellschaftlicher Akteure, wie Handwerksbetriebe, Architekturbüros und Kommunen. Durch die sicherheitstechnische Gestaltung einzelner Gebäude und ganzer Quartiere sollen insbesondere die Einbruchkriminalität reduziert und das individuelle Einbruchrisiko minimiert werden. In den Niederlanden wird für konzeptkonforme Objekte eine Sicherheitsplakette verliehen.

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Erlass zur polizeilichen Prävention

Einbruchprävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen, nahm Anfang der Nullerjahre das Innenministerium Nordrhein-Westfalens auf. Seither fordert das Ministerium die Polizeibehörden dazu auf, ihre Präventionsarbeit in Kooperation mit relevanten gesellschaftlichen Gruppen – wie Versicherer, Industriebetriebe, Wohnungsbaugesellschaften u. a. – zu gestalten.

Damit war der Anlass geschaffen, dass sich Polizeiliche FachberaterInnen nordrhein-westfälischer Polizeibehörden auf die Suche nach Kooperationspartnern und Kooperationskonzepten machten. Sie stießen auf Veilig Wonen und Secured by Design und tauschten sich mit den britischen und niederländischen KollegInnen aus.

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Schutzgemeinschaft Sicheres Haus

Als erste Adaption der beiden Konzepte aus dem europäischen Ausland entstand auf Initiative der Polizei Gütersloh die lokale Kooperation „Schutzgemeinschaft Sicheres Haus“. Sie verband im Landkreis Polizei, Kommune, Kreishandwerkerschaft, Handwerksbetriebe und Architekten. Wer sein Haus oder seine Wohnung nach den polizeilichen Einbruchschutz-Empfehlungen absicherte, bekam eine kooperationseigene Präventionsplakette von der Polizei Gütersloh.

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Polizei Münster ergreift Initiative

Die Idee aus Gütersloh wurde von den KollegInnen der Polizei Münster mit großer Wertschätzung wahrgenommen und überlegt, ob eine solche gesamtgesellschaftliche Zusammenarbeit nicht nur auf Münster übertragen, sondern in ein generelles, von jeder Polizeibehörde bundesweit nutzbares Präventionskonzept überführt werden könnte. Die Polizei Münster initiierte Gespräche mit Handwerkskammer Münster und Kreishandwerkerschaft Münster, mit lokalen Fachbetrieben und örtlich ansässigen Versicherern und Industrieunternehmen.

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Grundlagen der Zusammenarbeit

Nach den Grundsätzen von Neutralität, Gleichbehandlung und Bürgerorientierung sowie auf Basis der Empfehlungen der Polizei zum Einbruchschutz und der Feuerwehr zum Brandschutz, wurde die gesamtgesellschaftliche präventive Zusammenarbeit entwickelt.

Die Multiplikation der Empfehlungen von Polizei und Feuerwehr, die Steigerung des Bekanntheitsgrades des polizeilichen Beratungsangebots und die Begleitung von EigentümerInnen und MieterInnen auf dem Weg zum sicheren Zuhause wurden als Ziele festgelegt.

Geleitet vom gegenseitigen Respekt vor den Handlungsrahmen der jeweils anderen Akteure, soll sich jeder, der sich ernsthaft und nachvollziehbar für diese Ziele einsetzen möchte, im Netzwerk “Zuhause sicher” engagieren können.

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Gründung und Schirmherrschaft

2005 fiel mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung der ersten 21 Partner in Münster der Startschuss für das Netzwerk „Zuhause sicher“. Seither hat das Innenministerium Nordrhein-Westfalens die Schirmherrschaft über das Präventionsprojekt inne. Als „Ordnungspartnerschaft“ ins Leben gerufen wurde „Zuhause sicher“ 2007 in einen gemeinnützigen Verein überführt. Die bis dahin ehrenamtliche Geschäftsführung wurde ebenfalls professionalisiert, eine Geschäftsstelle eingerichtet und die Stelle der Geschäftsführung hauptamtlich besetzt.

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Partnerschaften und Plaketten

In der Zwischenzeit bestehen in ganz Deutschland und darüber hinaus über 500 Partnerschaften und es sind bundesweit über 12.000 Präventionsplaketten – eine davon durch den damaligen nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger – vergeben worden. Die Geschäftsstelle ist aktuell mit knapp 2,5 hauptamtlichen Stellen ausgestattet und wird durch 8 ehrenamtliche „Zuhause sicher“-Experten unterstützt.

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