Einbruchschutz fängt beim Eingang an

Ob Haustür, Wohnungstür, Kellertür oder Garagentor – sie alle bieten EinbrecherInnen die Chance, in die Wohnung zu gelangen. An allen Punkten kann auch Einbruchschutz ansetzen.

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Einbruchschutz für Türen mit RC 2 und RC 2 N

Wenn Sie bauen wollen oder den Austausch von Türen planen, dann empfiehlt es sich alle Türen, durch die man ins Haus oder die Wohnung gelangen kann, durch Türen ab der Widerstandsklasse RC 2 zu ersetzen.

Diese Türen sind auf ihre Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 geprüft und haben damit erfolgreich nachgewiesen, dass es in ihrer Gesamtkonstruktion mit Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag keinen Schwachpunkt gibt.

8 Widerstandsklassen
Grundsätzlich unterscheidet die DIN EN 1627 zwischen 8 Widerstandsklassen (resistance class = RC):
RC 1 / RC 1 N / RC 2 N / RC 2 / RC 3 / RC 4 / RC 5 / RC 6.

Während die Klassen RC 1 bis RC 3 im privaten Bereich Anwendung finden, werden die Klassen RC 4 bis RC 6 insbesondere für den gewerblichen Bereich von der Polizei empfohlen.

Grundsatz-Empfehlung: RC-2-Türen
Im normalen Privatbereich – ob Haus oder Wohnung – rät die Polizei zu Einbruchschutz durch RC-2-Türen. Je nach Wert des Hausrates und eigenem Sicherheitsbedürfnis können auch Türen der Widerstandsklasse RC 3 in Frage kommen.

Option: RC-2-N-Türen
Falls die Haus- oder Wohnungseingangstür einen Glaseinsatz enthät, kann man überlegen, auf die einbruchhemmende Verglasung zu verzichten, da die meisten EinbrecherInnen selten das Glas angreifen („Täter-Arbeitsweisen“). 
Die Widerstandsklasse RC 2 N bietet einbruchhemmende Türen mit Standardglas.
RC-2-N-Türen werden von der Polizei als Alternative zu RC-2-Türenn empfohlen, wenn kein direkter Angriff auf die eingesetzte Verglasung zu erwarten ist.

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Einbruchschutz für Türen mit Nachrüststandard

Denkbar ist auch der Einsatz von Türen, die zumindest mit den für die Nachrüstung vorhandener Elemente empfohlenen Einbruchschutz-Merkmalen ausgestattet sind - dazu zählen:

  • Zylinderschlösser (Einsteckschlösser) als Mehrfachverriegelungen geprüft/zertifiziert nach DIN 18251 ab der Klasse 3 oder als Einfachverriegelungen nach DIN 18251 in den Klassen 4 und 5 - beide Verriegelungsarten optimalerweise mit Hakenschwenkriegeln
  • Profilzylinder geprüft/zertifiziert nach DIN 18252 in der Zylinderklasse 1 (= 21 bzw. alt: P2) und in der Zylinderklasse 2 (= 82 bzw. alt: P3) mit Bohrschutz (BS)
  • Schutzbeschlag geprüft/zertifiziert nach DIN 18257 in der Widerstandsklasse ES 1, ES 2 oder ES 3 mit Zylinderabdeckung (ZA) als Ziehschutz
    Alternative: Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz (BZ))
  • eine Fallensperre
  • eine integrierte Türspaltsperre z. B. über ein Kastenriegelschloss
  • ein Türspion sowie
  • mindestens vier Bändersicherungen über Hintergreifhaken

Bitte beachten Sie: Man sollte sich bewusst sein, dass eine solche Tür ihre Einbruchhemmung als Gesamtelement nicht im Rahmen einer Prüfung unter Beweis gestellt hat.

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Einbruchschutz für Türen nachrüsten

Möchte man vorhandene Türen nicht austauschen, kann man Einbruchschutz nachrüsten. 

Dazu empfiehlt die Polizei insbesondere 

  • Nachrüstsätze geprüft/zertifiziert nach DIN 18104 Teil 2
  • Zusatzschlösser, Querriegelschlösser, Mehrfachverriegelungen mit Sperrbügel sowie Bandseitensicherungen und Bänder geprüft/zertifiziert nach DIN 18104 Teil 1
  • Zylinderschlösser (Einsteckschlösser) als Mehrfachverriegelungen geprüft/zertifiziert nach DIN 18251 ab der Klasse 3 oder als Einfachverriegelungen nach DIN 18251 in den Klassen 4 und 5
  • Profilzylinder geprüft/zertifiziert nach DIN 18252 in der Zylinderklasse 1 (= 21 bzw. alt: P2) und in der Zylinderklasse 2 (= 82 bzw. alt: P3) mit Bohrschutz (BS)
  • Schutzbeschlag geprüft/zertifiziert nach DIN 18257 in der Widerstandsklasse ES 1, ES 2 oder ES 3 mit Zylinderabdeckung (ZA) als Ziehschutz
    Alternative: Profilzylinder mit Bohr- und Ziehschutz (BZ)
  • Austausch von schwachen gegen massive Türblätter – alternativ: Verstärkung der schwachen Türblätter
  • Weitwinkel-Spion mit mindestens 180°-Winkel
  • eine Türsprechanlage ggf. in Kombination mit einer Videokamera

Nebeneingangstüren kann man alternativ – am besten in Rücksprache mit den FachberaterInnen Ihrer örtlichen Polizei – mit massiven Schubriegeln oder starken Vorlegestangen aus Holz oder Profilstahl absichern. Diese sollten dann im oberen und unteren Türdrittel angebracht werden.

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Garagentore: An Einbruchschutz denken

Das Garagentor darf nicht vergessen werden. EinbrecherInnen nutzen den Zugang über ungesicherte Tore, um Gegenstände aus der Garage zu entwenden. Ist die Garage mit dem Haus verbunden, bietet sich EinbrecherInnen eine weitere Gelegenheit, um in die Wohnung zu gelangen.

Garagentore sind nur schwer mit Sicherheitstechnik sinnvoll nachzurüsten, da die gesamte Konstruktion nicht auf Einbruchschutz ausgelegt ist.

Im Neubau ist damit immer die Einplanung eines einbruchhemmenden Garagentores zu empfehlen. Dieses sollte nach DIN/TS 18194 geprüft/zertifiziert sein (zuvor DIN EN V 1627) und mindestens die Widerstandsklasse RC 2 (zuvor WK 2) besitzen.

Steht die Möglichkeit im Fokus, dass EinbrecherInnen über eine Garagenverbindungstür in die Wohnung gelangen können, ist es empfehlenswert, die Verbindungstür abzusichern (s. o.).

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Einbruchschutz: Beratung

Nutzen Sie das Informationsangebot Ihrer polizeilichen Beratungsstelle und die Beratung zur Projektierung und Montage von Fachbetrieben:

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Quelle:

Ungebetene Gäste, Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes 
www.einbruchschutz.polizei-beratung.de, Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

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